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Vom Mitleid und Mitgefühl

melaniegiesler

Gibt es da einen Unterschied? Das war mir lange Zeit nicht klar. Aber mittlerweile habe ich verstanden und das nicht zuletzt durch mein Pferd Tom. Als er zu mir kam, war er ängstlich und panisch, ich dachte ok, Sicherheit kann ich ihm geben, kein Problem. Aber das war lange nicht alles. Rückblickend erkenne ich, das er mir oft Leid tat. Wie er so da stand mit seinen aufgerissenen Augen und Nüstern. Er hat geschnorchelt und tippelte von einem Bein aufs andere. Ich hatte Mitleid ihm, dass er so leiden muss. Das ich ihm so gegenüber getreten bin, war kein Fehler, allerdings hat es ihn auch nicht weiter gebracht. Während meiner Arbeit mit ihm, an mir und meiner Persönlichkeit, fing ich an, den Unterschied zu erkennen. Wenn wir Mitleid empfinden, leiden wir mit und geraten gemeinsam mit dem Menschen oder dem Tier in eine Negativspirale, wir sind nicht in der Lage Lösungen zu finden. Wenn ich mit Tom arbeite und er mir Leid tut, höre ich irgendwann auf, ich bestätige ihn damit in seiner Angst. Wir finden so aber keinen Weg heraus und machen keine Fortschritte. Als ich das erkannt habe, veränderte sich so viel! Ich erinnerte mich bei der Arbeit mit ihm genau daran und veränderte mein Gefühl ihm gegenüber. Anstatt Mitleid zu empfinden für seine Situation, brachte ich ihm Mitgefühl entgegen. Ich sah seine Angst und seine Sorge, aber ich bestätigte ihn nicht darin. Ich bestärkte ihn, daß er ein großartiges, starkes und wundervolles Pferd ist und ich genau weiß, das er diese Aufgabe schafft. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie er die Aufgabe bereits gelöst hatte. Dadurch fing er an sich selbst und mir, immer mehr zu Vertrauen und er wurde immer mutiger und freut sich auf die neuen Aufgaben, die ich ihm stelle. Er ist so neugierig und stellt sich mittlerweile aus freien Stücken vielen Herausforderungen, die uns täglich begegnen.

Genauso ist es aber auch mit uns Menschen. Wenn jemand zu mir kommt und das Gespräch mit mir sucht, wäre es wenig hilfreich, ich würde ihn in seinen Leiden bestärken und 'mitleiden'. Ich habe Mitgefühl, Ja, und davon jede Menge! Das nutze ich, um Lösungen zu finden, um Wege aufzuzeigen, die man selber schwer erkennt, wenn man sich im Selbstmitleid befindet.

Es ist so wichtig, ob Mensch oder Tier, unserem Gegenüber zu zeigen, dass er gesehen wird! Das ist es, was Bewegung in die Situation bringt, was Kraft gibt, aufzustehen und den Weg heraus aus der Hilflosigkeit, zurück zum Seelenplan, zu gehen!


Alles Liebe Melli



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